Ihr Fellow-Traveller bei der Reise durch die schöne neue Welt...

Anfragen, Anregungen, Kritik, Lob erreichen uns unter:
capo@der-transdemokrat.de
Und hier geht's zum Archiv

DER
TRANSDEMOKRAT
Nummer 84

 
 
 26. Januar 2004 
Ungeschützt - Unzensiert - Unzivilisiert
IMPRESSUM: 
Ersteller: 
Ekkes Frank * Hamburgerstr.2-4 * 50668 Köln * Tel. 0221-139 4801 
e-mail: ekkes@ekkes.de
Zur Homepage hier klicken: http://www.ekkes.de
DER TRANSDEMOKRAT erscheint unregelmässig. Unverlangt zugesandte e-mails oder sonstige Manuskripte sind nicht dagegen geschützt, im TRANSDEMOKRAT zitiert zu werden
Übernahme von TRANSDEMOKRAT oder von Teilen daraus zu nicht privaten Zwecken bedürfen der Genehmigung
Copyright für alle Beiträge: Ekkes Frank -
Der Bezug ist kostenlos. Wir bemühen uns um eine (zumindest Teil-)Finanzierung, z.B. durch Werbung. Wir sind dankbar für jeden Hinweis auf mögliche Inserenten.
Und natürlich auch für sonstige Unterstützung - am besten auf das
Spenden-Konto: SEB Köln, Nr. 22 5151 9500 - BLZ 37010111
Inhalt:
Editorial
Wenn Männer ackern
The Global Play
Irgendwas stimmt hier nicht / Kleine Hymne an einen großen Mann
Die Garanten der Freiheit
Ackermann und Effenberg / Kanzler holt Rat bei Managern / Ein Dialog
Schnipsel
Boris Becker contra Sex-Sucht / Belgischer Kardinal wird Talkmaster / Mal wieder ein Zitat ("Raubtierkapitalismus")
Persönliche Anmerkungen
Rache für eine Katze - Fortsetzung
 Wenn jemand Bücher sucht oder CD's oder DVDs... In Partnerschaft mit Amazon.de...einfach anklicken!
Editorial

Schon wieder treibt es den TransDemokraten hinaus ins wilde Netz (das auf italienisch übrigens "wuwuwu" heißt, was irgendwie einerseits bedrohlicher, andererseits doch sehr possierlich klingt). Grund dafür ist - neben dem Schnee (!), der es im Hause so gemütlich sein lässt - die Nachrichtenfülle, genauer gesagt: die große Zahl jener Meldungen, die das transdemokratische Gemüt aufwallen lassen. Das hier zum Beispiel:

Es passiert nicht oft, dass ein so honoriger Mensch, wie es der Chef der Deutschen Bank nun einmal ganz einfach und von Natur aus ist, vor einem ziemlich gewöhnlichen Gericht wie dem Landgericht Düsseldorf steht. Ich meine, der Bedeutung des Herrn Ackermann, Josef, entsprechend hätte es doch mindestens der Europäische Gerichtshof sein müssen, wenn schon das Jüngste Gericht wegen allgemein bekannter Überlastung nicht in Frage kam. Kein Wunder also, dass der Herr, der Tag für Tag nur ackert, Mann, dass der empört ist und dies in einem Satz herausdrückt, der alles sagt, was dazu zu sagen ist: "Das ist das einzige Land", sagt das Ackermännli, das aus der Schweiz stammt, aber in Deutschland seine harten Brötchen verdient, "das einzige Land, wo diejenigen, die erfolgreich sind und Werte schaffen, deswegen vor Gericht stehen." Sagt er, und fast weint er ein bisschen dabei. 

Verständlich, völlig verständlich! Dieser Mann verdient, nein, sagen wir: er erhält rund 6,5 Millionen Euro pro Jahr. Und was macht er - nein, was er DAFÜR macht, geht niemand was an, außer den Rüstungsfirmen vielleicht und einen maroden italienischen Milchkonzern. Uns interessiert, was er DAMIT macht. Na klar doch: er gibt sie aus bis auf den letzten Cent! Für Brötchen und Margarine, Wollsocken und Boxershorts, hier mal einen Jahreswagen von Mercedes, da eine Pauschal-Urlaubsreise mit der Familie nach Rügen. Auf diese Art schafft der Mann es fast ganz allein, den derzeitigen deutschen Wirtschaftsaufschwung von 0,1532 Promille zu erackern, welcher uns die noch verbliebenen Arbeitsplätze und dem Herrn Schröder das Überleben seiner Regierung sichert. Um es nochmal ganz deutlich zu sagen: der Josef hat dem Gerhard ganz genau zugehört bei dessen Jahresendzeitstimmungsansprache, dass jeder persönlich Schuld sei am Aufschwung, also wenn der nicht kommt. Und noch mehr: der Deutsche-Bank-Chef hat auch ein paar ohne Schuld in Armut zu versinken drohenden Kollegen wie dem Herrn Esser von Mannesmann ein kleines Zubrot zugescho... billigt, also ganz billig sind 60 Millionen Euro ja nicht gerade, aber man sagt das nun mal eben so, und der Herr Esser macht seinerseits das gleiche: auch er kurbelt damit die deutsche Wirtschaft an, so dass du und ich und wir alle uns auch weiterhin den Eintritt in eine Arztpraxis leisten können.

Ja, und dafür, man mag es wirklich überhaupt kaum glauben, wird er, der saubere Eidgenosse Ackermann, vor ein gewöhnliches deutsches Landgericht gezerrt. Unfassbar! Nun ja, das Ergebnis wird entsprechend sein: weswegen der Herr Ackermann angeklagt ist, ist juristisch höchstwahrscheinlich genau das, nämlich unfassbar, also wird er wohl freigesprochen werden, wie sich das auch gehört für den Chef eines Unternehmens, das auf der ganzen Welt nur segensreiches Wirken an den Tag legt, zuletzt etwa auch bei Parmalat in Italien, wo irgend so ein Idiot dann von einer Brücke in den Tod springt, bloß weil er es nicht aushält, wenn es dann mal ein bisschen Ärger und Schwierigkeiten gibt. Apropos Italien: dort hat eine moderne, den Zeiterfordernissen echt aufgeschlossen gegenübertretende Regierung längst begriffen. Der gerade frisch geliftete Cavaliere Silvio Berlusconi weiß schon längst, dass man diesen Neokommunisten im Richtertalar mal klar zeigen muss, was eine demokratische Harke ist, und wenn es da auch mal ein paar kleinere Rückschläge gibt wie neulich, das hält ihn doch nicht auf. Und deshalb kann man nur fordern, entweder italienisches Recht für deutsche Bänker - oder Ackermann nach Sizilien zu seinen mentalen Artgenossen! So oder so - die ehrenwerte Gesellschaft von Ackermännern und seinen ganzen Mit-Essern und verzwickelten Stimmenthaltern muss es sich weiß der Dax nicht gefallen lassen, behandelt zu werden als wäre man so was wie ein normaler Bürger, der mal ein paar Promillchen zu viel in der Birne hatte und dann bei Rot final über einen zu langsam herumschleichenden Langzeitarbeitslosen gebrettert ist. Also wirklich: wo sind wir denn!?

Dies fragt, kopfschüttelnd:
Der TransDemokrat



Siehe dazu auch unten: Die Garanten der Freiheit
The Global Play
(früher: Außenpolitik)
Irgendwas stimmt hier nicht!
Bei seinen Vorbereitungen auf diese Ausgabe Nr. 84 widerfuhr es dem TransDemokraten, dass er plötzlich das nebenstehende Bild vor sich hatte. 
Was ist das? Wie kommt das zustande? Welchen Sinn hat dies wohl? Wenn es überhaupt einen hat? Ist das wirklich der amerikanische Präsident, warum ist er so erbost und bei welcher Gelegenheit entstand dieses Bild?

Erst nach einer grübelnd durchschlafenen Nacht klärte sich alles auf: zur weiteren Verwendung (s.u.) hatten wir das ursprünglich an dieser Stelle vorhandene Foto ausgeschnitten und so erschien das auf der nächsten Seite zu einem völlig anderen Thema ("Spätes Mutterglück - das Durchschnittsalter der Schwangeren steigt") abgedruckte, ermutigende Bild.

Wir bedauern die Verwechslung. Soll nicht (aber kann natürlich schon mal) wieder vorkommen.

Kleine Hymne an einen großen Mann
Dieses Bild - ursprünglich die Illustration des oben zitierten Artikels "Amerika wird nie um Erlaubnis bitten", inspirierte unseren TransDichter zu folgenden launigen Zeilen:

Ach! Ist das nicht ein großer Mann,
Der so gebildet lächeln kann!?
Wie strahlt aus diesem edlen Haupt
Hervor, was es so denkt und glaubt!
O wohl dem Staate, heil dem Land, 
Dem Gott solch Führer hat gesandt!
Mit so intelligenten Zügen, 
Nie - sagen diese - könnt ich lügen!
Wenn sie ihn dann noch reden hört,
Ist alle Welt verzückt, betört.
Fast wie Dick Cheney (links), der Mann,
Der ihn am Faden ziehen kann
Und damit massig Geld verdient,
Weshalb er auch so selig grient.
Ach, USA, ihr habt es gut -
Das macht auch der Frau Merkel Mut.

Die Garanten der Freiheit
(früher: Wirtschaft, Markt und Börse)

Ackermann (siehe auch "Editorial") und Effenberg...

...das scheint auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben. Aber wenn man - wie es DERTRANSDEMOKRAT ja gerne tut - genauer hinschaut, erkennt man, was den Top-Manager und den ehemaligen Top-Kicker irgendwie doch verbindet: die Einstellung zum Publikum auf den Stehplätzen. Hier nur zwei von vielen Fotos, auf denen dies dokumentiert ist.

 
 

...schreibt die Süddeutsche. Äh... wie jetzt... was denn... welchen Rat...??? Und bei wem????



In diesem Zusammenhang müssen wir leider auch eine wirklich peinliche Sache dokumentieren, und zwar den folgenden Dialog:

   In welches Land du auch gehst, Probleme findest du immer
 
Sig. Miller:  In diesem Land kann man nicht mehr leben!
Sig. Rossi: Übertreiben wir doch nicht! Die Lage ist sicher nicht ruhig, aber nicht schlimmer als in andern Ländern.
Sig. Miller: Wie soll ich es sagen? Man braucht nur die Zeitung aufzuschlagen: Attentate, Handtaschenraube, Vergewaltigungen, Morde, Entführungen, Terroranschläge...
Sig. Rossi: Wollen Sie sagen, dass das demokratische System nicht funktioniert?
Sig. Miller: Genau! In einem Land mit mehr Armen als Reichen existiert keine wahre Demokratie.
Sig. Rossi: Aber wir haben hier die Waffe des Streiks, um gegen soziale Ungerechtigkeit zu protestieren.
Sig. Miller: Stimmt schon, fast jeden Tag gibt es einen Streik, aber im Ergebnis änder sich nichts.
Sig. Rossi: Die Fortschritte auf ökonomischem und sozialem Feld sind langsam: es ist eben leichter etwas zu bewahren als eine Situation zu verändern.
Sig. Miller: meiner Meinung nach sind die Gewerkschaften in meinem Land stärker als eure hier.
Sig. Rossi: Vielleicht weil sie sich einig sind in den Forderungen, die man an die Regierung stellen muss.
Sig. Miller: Was sind denn die Gründe dafür, so viel zu streiken?
Sig. Rossi: Die Arbeitsverträge der verschiedensten Kategorien, die Renten, die Lohnerhöhungen und die Verkürzung der Arbeitszeiten.
Sig. Miller: Wenn ich mich nicht irre, gibt es eine sehr hohe Zahl von Arbeitslosen hier, vor allem unter den jungen Leuten.
Sig. Rossi: Das größte Problem ist jedenfalls die Verteidigung des Arbeitsplatzes. Durch die neuen Technologien und die Krise in bestimmten Sektoren braucht man immer weniger Arbeitskräfte.
Sig. Miller: Darin ist die Lage in meinem Land auch nicht besser als die in Italien.

Dieser Dialog stammt nicht von einem britischen und einem italienischen Besucher des letztjährigen Pressefestes der UNITA in Bologna. Er ist vielmehr die Übersetzung der 15. Lektion des Buches LA LINGUA ITALIANA per stranieri, 4. Edition, Perugia, mit welchem in der Volkshochschule von Corinaldo unterrichtet wird.

Vielleicht sollte man das dem Herrn Josef Ackermann mal sagen. oder vielleicht auch besser nicht - wer weiß, wie weit dessen Macht reicht, und es wäre wirklich schade, wenn der freundliche Leiter des Kurses in Corinaldo auch von einer Brücke springen müsste...

Schnipsel 1 2 3
Boris Becker contra Sex-Sucht

Er sagte laut Presseberichten, er finde es verwunderlich, dass ein 18-Jähriger bei Wahlen ebenso viel Einfluss habe wie ein Vater von sieben Kindern. Er beklagte zudem, dass in den USA ein "Sex-Süchtiger" wie Bill Clinton Präsident werden könne.
 

TransD entschuldigt sich: die Überschrift von diesem und dem nächsten Schnipsel haben sich aus unerklärlichen Gründen vermischt.
 
 
 
 
 

 

Belgischer Kardinal wird Talkmaster

Der 36-Jährige ehemalige Tennisstar und glücklose Internet-Unternehmer erhält ein halbstündiges Talkshow-Format, das ab Frühjahr 15 mal pro Jahr auf Sendung gehen soll.

TransD entschuldigt sich noch einmal: die Überschrift von diesem und dem vorigen Schnipsel haben sich aus unerklärlichen Gründen vermischt. Wir werden versuchen heruaszufinden, welcher Teil von welcher Überschrift zu welchem anderen Teil gehört.
Wenn das nicht gelingt, entschuldigen wir uns ein drittes Mal.
 

 

Mal wieder ein Zitat:

Raubtierkapitalismus nannten ihre staatssozialistischen Feinde einst die soziale Marktwirtschaft. Damals war es eine Propagandalüge, jetzt ist man sich da nicht mehr so sicher...
Wenn Manager bei einer Bilanzsumme von 422 Milliarden Euro die Rückstellungen für Betriebsrenten von 20 bis 30 Millionen jährlich einsparen und präzise darauf achten, dass ihre eigenen Versorgungsansprüche unangetastet bleiben, dann ist das Raubtierkapitalismus.
 

Aus einem Kommentar in der "Märkischen Allgemeinen" zur Streichung der Betriebsrenten bei der Commerzbank
 

   Persönliche Anmerkungen


Nicht nur ein neues Jahr steht an: ein neuer Lebensabschnitt. Italien - ein neues, noch weithin unbekanntes Land; ein neues Zuhause, neue Nachbarn. Nicht mehr als Besucher hier, als Tourist, nicht mehr die Unverbindlichkeit, nicht mehr das Bewusstsein, jederzeit zurückkehren zu können in eine vertraute, bekannte Lebensform. 
Herausforderung, selbstgewählt: sich einlassen auf radikale Veränderung. Neugier und Spannung, zugleich die alten Ängste. Ich bleibe ja, der ich war. Was und wie ich geworden bin, kann ich nicht ablegen. Ich habe mich mitgenommen hierher.
Herantasten an das Andere, es erfahren, erleben, verarbeiten, täglich neu der Versuch, es zu begreifen. Die kleinen Banalitäten ebenso wie die existentiellen Unterschiede. Eine Hilfe dabei: Reflexionen, Notizen, Berichte, Beobachtungen.
Notizen (3): Heute also die versprochene Weiterführung der Geschichte aus TransD82.

Rache für eine Katze - Fortsetzung

Mein frühes Bild von Italien ist generationsbedingt geprägt: Einmal durch eine vierwöchige Fahrradtour mit einer Jugendgruppe, 1955, von Heidelberg aus in die Schweiz, dann weiter über Mailand, Genua, Pisa, Florenz und zurück am Gardasee vorbei über den Brenner, mit einer großen Zahl aufregender Erlebnisse in diesem fremden, wunderschönen Land. Zum andern und genau so stark beeindruckend waren es Guareschis Geschichten von Don Camillo und Peppone, die ich etwa um die gleiche Zeit las, als 16 jähriger also.
Die Geschichte von Eusebio, fast ein halbes Jahrhundert später passiert, fügt sich in dieses frühe Bild wunderbar ein, besonders diese Fortsetzung hier. Was bisher geschah: der 60jährige Restaurantbesitzer und Kleingärtner war von seinem weit über 90 Jahre alten und verständlicherweise gelegentlich nicht mehr ganz klar denkenden Nachbarn mit einer Ladung Schrot dafür bestraft worden, dass er, nach dessen Ansicht, seine ebenfalls schon uralte Katze ermordet hatte. Glücklicherweise hatte Eusebio überlebt und seinen Frieden mit dem Nachbarn, dem er seine Tat verzieh, wiedergefunden, wenn auch nicht seine völlige Genesung. Und hier beginnt nun die weitere Geschichte.
Schon kurz nach dem Erwachen aus der Narkose, in die man ihn zwecks operativer Entfernung möglichst vieler der Schrotkugeln aus Kopf und Hals versetzt hatte, erzählte Eusebio es zum ersten Mal, und er hat es seither oft und oft wiederholt: das einzige, was er – sonst nicht gerade sehr religiös unterwegs – im Angesicht der auf ihn zielenden Flinte gedacht habe, sei gewesen: „Madonna! Hilf mir! Wenn ich das überlebe, werde ich mich gebührend bei dir bedanken!“ Nun lebt Eusebio in sehr bescheidenen Verhältnissen, auch sein Restaurant, genauer: eine vor allem von Fernfahrern gern besuchte einfache Kneipe mit preiswerten, schmackhaften, aber nicht besonders raffinierten Gerichten, bringt kaum ein, was er und seine traditionell vielköpfige und eng verbundene famiglia auch nur zum Überleben braucht. Aber ein Wunder ist ein Wunder, und nach Eusebios fester Überzeugung ist seine Rekonvaleszenz ein Wunder, und das verdankt er der Madonna, weil er ja genau die und niemand sonst darum gebeten hat. Und ein Gelübde ist eine heilige Sache auch für einen praktizierenden Atheisten, zumindest wenn dieser Italiener ist.
Also ließ Eusebio für viel Geld eines dieser kleinen Heiligen-Häuschen errichten, gleich neben der Kneipe, erwarb eine ebenfalls nicht billige Marienstatue, stellte sie darinnen auf und lud zu einem großen Einweihungsfest ein, bei dem auch nicht gespart wurde und das sich über zwei Tage erstreckte mit endlosem – ja, sagen wirs offen: Fressen und Saufen – ich möchte annehmen, dass der örtliche Pfarrer und bestimmt auch ein Vertreter der „Rifondazione Partito Comunista“ mit von der Partie waren. Seither sind auch immer wieder frische Blumen zu Füßen der Madonna zu finden. Schließlich hat Eusebio immer noch desöfteren Schmerzen und muss von Zeit zu Zeit ins Hospital, weil die eine oder andere Schrotkugel, die nicht gefunden oder entfernt werden konnte, Probleme macht. Da muss er die Madonna schon bei Laune halten.
Das also war die Fortsetzung der Geschichte. Ob sie zugleich den Schluss darstellt, möchte ich offen lassen: mein – inzwischen vielfach erweitertes und ergänztes – Italienbild lässt es zu, eine neue Fortsetzung für möglich zu halten. Vielleicht, dass irgendwann sogar die Madonna in Eusebios Marterl Tränen weint; nicht blutige, wie ihre Kollegin in Civitavecchia bei Rom im April 1995, eher Tränen der Rührung würde ich denken…