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von DER TRANSDEMOKRAT

DER
TRANSDEMOKRAT
Nummer 94 

"Natürlich haben die Emanzen geschadet, bewusst vor allem die linken Emanzen."
(Erklärung, warum Benita Ferrero-Waldner die Bundespräsidentenwahl in Österreich am 25. April 2004 verloren hat)
 5. Mai 2004 
Ungeschützt - Unzensiert - Unzivilisiert
IMPRESSUM: 
Ersteller: 
Ekkes Frank * Hamburgerstr.2-4 * 50668 Köln * Tel. 0221-139 4801 
e-mail: ekkes@ekkes.de
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Inhalt:
Editorial
Über Popos
The Global Play
Weltweit zunehmend gute Laune, ausgelöst durch:
Bushs kluge Irak-Politik / ...und durch die Osterweiterung des alten Kontinents
Aus der Welt der Talkshows
Schröder auf Distanz zu Fischer / Sabine Christiansen wehrt sich
Die Garanten der Freiheit
Auflösung des Rätsels aus der letzten Ausgabe
Schnipsel
Chance, dass Gott existiert: 67% / Zitat Benneter: Kein Reformstopp / Zitat taz zur Demo 3. April /Fiktiver Kommentar zu einer fiktiven Meldung
Persönliche Anmerkungen
Notizen (13): Leichter Abschied
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Editorial

Über Popos

Der Autor dieser Zeilen weiß sich - ebenso wie vermutlich die meisten der hiermit sympathisierenden LeserInnen - den Idealen der TransDemokratie verpflichtet, welche bekanntlich darin bestehen, keine Ideale zu sein, sondern einfach pragmatische Überlegungen für (meist) kürzere oder (selten) längere Zeitabschnitte. Eine ausführliche, elaborierte Darstellung1 ist in Arbeit, die ersten drei von insgesamt geplanten 22 Seiten sind bereits fertig (im Roh-Entwurf), von der Herausgeberseite dieses Periodikums hier ist als Zeit-Ziel der Erst-Veröffentlichung die Ausgabe Nr. 100 ins Auge gefasst. Kühn, gewiss, aber (auch Ehr-)Geiz ist bekanntlich geil und in, wie anders könnte denn auch sonst unser gemeines Wesen wieder eines werden, an welchem nicht nur Europa, sondern jetzt wirklich die Welt genesen soll (was heute ja bereits für die Bundeswehr gilt).
Die Demokratie - auch dies wissen wir alle - haben wir hinter uns gelassen, ein bewundernswerter Kraftakt der großen westlichen Staaten mit dieser Organisationsform, allen voran die ruhmreichen, unbesiegbaren USA mit George W. Bush an ihrer Spitze. Wir leben also in einer interessanten und irgendwie doch sehr netten Übergangsperiode, welche subdemokratische (von mir aus auch: postdemokratische) Organisationen hervorgebiert wie etwa die Russenmafia, Neo-CIA, DaimlerChrysler, Enron oder Parmalat. Und wir sehen, staunend und begeistert, neue, dem entsprechende Politiker  sich ausformen. Schon in der Endphase (der sog. Spät-Demokratie2) war es dem nicht wegzudenkenden Wirken der Massenmedien gelungen, die gelegentlich noch immer mal wieder vorkommende Orientierung von Politikern am Willen des Volkes (i.e. seiner Mehrheit) unter den Begriff 'Populismus' zu subsumieren und damit zu entwerten. Zurzeit nun kann man die spannende Weiterentwicklung hin zum Post-Populisten an einer ganzen Reihe von Exemplaren studieren. War die Bezeichnung "Populist" noch ein Schimpfwort, zumindest despektierlich gemeint, so ist "Post-Populist" einfach süß gemeint, auch in der sich immer mehr durchsetzenden Abkürzung "Popo" - was ja auch schon ganz anders klingt als das vor kurzem noch viel gebrauchte "Polit-Ärsche"...
Heute und hier - auch aus Platzgründen - nur zwei Beispiele: einmal der Kleikaz G-Punkt Schröder. Wir erinnern uns: sein Verhalten vor der letzten Bundestagswahl war ganz populistisch, vor allem in der Frage des Irak-Krieges - er bekam mit, dass die Mehrheit der Deutschen gegen diesen Krieg und eine deutsche Beteiligung war und verhielt sich entsprechend. Inzwischen entströmen ihm immer neue verquaste "Ideen" mit Etiketten wie "alternativloser Reformzwang", "Neuordnung des Sozialstaats", "moderne Systeme für Markt und Gesundheit" und dergl. mehr. Im Grunde aber sind seine Hauptziele leicht zu erkennen: an der Macht bleiben und in die Geschichtsbücher eingehen. Diese Variante der Post-Populisten würden wir gerne als "Philosophie-Post-Populist" klassifizieren (Abkürzung: Philo-Popo).
Eine zweite Variante: der von uns gern so genannte "Egoismus-Post-Populist" ("Ego-Popo"). Bestes Beispiel: Silvio "Il Cavaliere" Berlusconi. Er zeigt keinerlei auch nur vorgeschobene übergeordnete Interessen, sein Handeln wird erkennbar nur von Eigennutz diktiert, nach dem Motto: wenn alle sich nur um sich kümmern, gleicht sich das irgendwann aus und wird irgendwie gerecht. Der Ego-Popo nimmt deshalb auch keine Rücksicht auf staatliche Instanzen wie Parlamente, Gerichte etc., nur noch selten und wenn es gar nicht anders zu gehen scheint, entgleiten ihm Worthülsen wie "antidemokratische Linke", "kommunistisch verseuchte Richterschaft" u.a.

Wie gesagt: von beiden Varianten der Popos gibt es noch eine Menge (die im übrigen zunimmt); da sie andererseits - wie ebenfalls schon gesagt - nur eine Übergangsform hin zur TransDemokratie bilden, sei es hiermit und heute genug.

Eine gute Zeit bis zur nächsten Ausgabe wünscht:
Der TransDemokrat



1Die TransDemokratie - Ursprung, Wesen, Zukunft der ultimativen westlichen Staatsform, EGO-AG-Verlag New York, Tokio, Corinaldo 2004, 22 S., 389,37 €
2Nicht zu verwechseln mit der Späth-Demokratie: die war ein Übergangsstadium der deutschen Hoch- zur MittelhochDemokratie (Näheres siehe unter Anmerkung 1)
The Global Play
(früher: Außenpolitik)

Weltweit zunehmend gute Laune, ausgelöst durch...
Bushs kluge Irakpolitik...

...schafft zunehmend bessere Verhältnisse in dem befreiten Land. Immer besser verstehen die GIs, mit wem sie es eigentlich zu tun haben da unten. Besonders hilfreich sind bei dieser Aufklärungsarbeit der US-Administration Bilder wie etwa das hier rechts, das Iraker bei ihrer Lieblingsbeschäftigung zeigt. Verständlich, dass diese Untermenschen... äh, sorry: diese Menschen da unten nur eine klare Sprache verstehen. Warum dies von den unpatriotischen, liberalverseuchten Medien auch in Gottes eigenem Land als "Folter" bezeichnet und damit verunglimpft wird, ist schwer verständlich.
Sehr wohl verständlich ist die Reaktion des US-Präsidenten: 
die Leitung der irakischen Haftanstalten und Lager soll der bisherige Kommandeur des US-Gefangenenlagers im kubanischen Guantánamo, Generalmajor Geoffrey Miller, übernehmen. Wunderbar! Da werden sich die Irakis aber mal wieder so richtig freuen!

Dass Bushs Politik richtig war und ist, zeigt auch dieses Bild: nicht nur die Iraker vertrauen ihren Freunden aus den USA, die sie befreit und die gefährlichen Massenvernichtungswaffen bei sich zu Hause eingelagert haben - auch umgekehrt fühlen sich die GIs längst nicht mehr als Besatzer, sondern quasi als Urlauber: ohne Angst machen sie z.B. hier im Sand ein kleines Nickerchen - wäre das denn vorstellbar, wenn nicht eine völlig entspannte, freundschaftliche Atmosphäre zwischen den so unterschiedlichen Menschen herrschen würde?
 

Und hier ein weiterer Beweis, mit welchen diffamierenden und böswillig verfälschenden Methoden gearbeitet wird, um "unsere amerikanischen Freunde" schlecht zu machen: diese angeblichen Fotos von Folterungen sind in Wahrheit Szenen einer Laienspielschar aus Wisconsin bei den Proben zu dem Stück "Wie es euch gefällt" des englischen Erfolgsautors Tony Shakesblair, in welchem abgedrehte Sexualpraktiken auf die Schippe genommen werden.

...und durch die Ost-Erweiterung (bzw. Oster-Weiterung) des alten Kontinents!

Sehr passend zur allgemeinen Weltlage: auch im - alten und neuen - Europa wird die Stimmung immer besser!

Das Abknutschen wehrloser Kinder allerdings, eine bei Regierenden leider schon lange 
und noch immer verbreitete Peinlichkeit, sollte doch vielleicht mal überprüft werden, oddr?

Aus der Welt der Talkshows
(früher: Aus Bund, Ländern und Gemeinden)


"Schröder geht auf Distanz zu Fischer", hat die SZ berichtet, und sie erklärte auch wo: in der Europapolitik. DER TRANSDEMOKRAT weiß - einmal mehr - mehr: in Wahrheit sind es die heranziehenden weiteren Wahlen dieses Jahres, welche es dem Kanzler (und auch dem Vizekanzler) nötig erscheinen lassen, die gewaltigen Unterschiede zu verdeutlichen, die nicht nur zwischen Regierung und Opposition bestehen, sondern eben auch zwischen den beiden Regierungsparteien. Schröder will deshalb in Zukunft nur noch Armani tragen, während Fischer die Anschaffung einer Levi's 501 ("mit Anti-Form") erwägt, um wieder ein bisschen mehr Nähe zur Basis zu demonstrieren. Sabine Christiansen hat - wie DER TRANSDEMOKRAT erfuhr - Protest angemeldet. Sie verwahrt sich dagegen, als "Quasi-Parlament der Berliner Demokratie" verunglimpft zu werden - das erinnere fatal an die Beschimpfung des seinerzeitigen Parlamentes der Weimarer Republik als "Quasselbude" durch die Nazis.

Die Garanten der Freiheit
(früher: Wirtschaft, Markt und Börse)
Tja, wie das oft so ist, im Leben - so einfach war (und ist) die Antwort leider nicht. Zur Erinnerung: wir hatten in der letzten Ausgabe (TransD93) gefragt, was auf dem Bild zu sehen sei, also genauer: wie viele Frauen und wie viele Männer. Hier nun der obere Teil des Bildes. Bitte kreuzen Sie doch einfach das an, was Ihrer Meinung nach richtig ist. Wir sehen uns leider außerstande, eine eindeutige Antwort zu geben.
Deshalb können wir logischerweise auch keine Preisträger benennen. Schade eigentlich.
Aber es gibt ja Gottseidank Rätsel genug - also nicht traurig sein!
Schnipsel 1 2 3
Schnipsel 4
"Chance von 67 Prozent, dass Gott existiert"
Die Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert, liegt nach Einschätzung des britischen Wissenschaftlers Stephen Udwin bei 67 Prozent. Er habe in seine mathematischen Berechnungen das Vorhandensein des Bösen, übernatürliche Phäno-
mene und menschliche Moral einbezogen, berichtet The Mirror.

TransD: Die Meldung stammt vom April, wenn auch nicht vom ersten. Andererseits: wir sind ein bisschen überrascht - nach unseren Berechnungen, in die wir allerdings auch die Ereignisse der letzten Zeit in Berlin und dem Rest der Welt einbezogen haben, liegt die Wahrscheinlichkeit noch viel höher - eine andere Erklärung für das, was da so geschieht, haben wir nicht.

 

I

TransD muss Herrn Benneter klar sagen, dass er nicht verpflichtet ist, vor Gebrauch seines Mundwerks das Gehirn einzuschalten.
 
 
 

 

TransD: Es ist das gute Recht der taz zu schreiben, was sie für richtig hält. Die Menschen, die sie nicht lesen, haben aber begriffen, was ihrer Meinung nach die taz nicht begreift: dass sie nichts begreift.

Fiktiver Kommentar zu einer fiktiven Meldung

Die Vertreibung sämtlicher Palästinenser in die Wüste Gobi durch die Regierung Scharon ist auf unterschiedliche Reaktionen gestoßen. Während US-Präsident Bush die Aktion als vernünftig und nachvollziehbaren Akt im Anti-Terror-Krieg wertete, hat Europa erneut scharfe Kritik geübt. Mit einem energischen "Du, du, du!!!" hat Herr Solana Scharon gewarnt, nicht zu weit zu gehen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

  1. Metamorphose: Die Baustelle    Persönliche Anmerkungen


Nicht nur ein neues Jahr steht an: ein neuer Lebensabschnitt. Italien - ein neues, noch weithin unbekanntes Land; ein neues Zuhause, neue Nachbarn. Nicht mehr als Besucher hier, als Tourist, nicht mehr die Unverbindlichkeit, nicht mehr das Bewusstsein, jederzeit zurückkehren zu können in eine vertraute, bekannte Lebensform. 
Herausforderung, selbstgewählt: sich einlassen auf radikale Veränderung. Neugier und Spannung, zugleich die alten Ängste. Ich bleibe ja, der ich war. Was und wie ich geworden bin, kann ich nicht ablegen. Ich habe mich mitgenommen hierher.
Herantasten an das Andere, es erfahren, erleben, verarbeiten, täglich neu der Versuch, es zu begreifen. Die kleinen Banalitäten ebenso wie die existenziellen Unterschiede. Eine Hilfe dabei: Reflexionen, Notizen, Berichte, Beobachtungen.
Notizen (13):

Vom 28. April bis 3. Mai: ein weiterer Kurz-Aufenthalt in Köln. Tage voller Arbeit und Organisation – der Umzug (im gleichen Haus, trotzdem ein Gewaltakt in kaum mehr als zwei Tagen). Bei der Abreise zum Flughafen Frankfurt-Hahn ein bisschen müde, aber zufrieden mit dem Geleiste-ten und zugleich die Vorfreude auf den Fortgang der Arbeiten am Haus in Italien. Ein Gefühl von Heiterkeit, Gelassenheit.
Anders vor einem guten Monat: am 31. März hatte ich notiert:

Leichter Abschied

Das Schicksal – oder mein diensthabender Schutzengel? Oder der Zufall? – meint es gut mit mir. Schon der Zeitpunkt des Aufstehens, kurz nach sechs Uhr morgens, setzt keine Endorphine frei, eher Muffeligkeitsschübe. Der Moderator der Sendung „Mosaik“ auf WDR 3 erinnert daran, dass um diese Tageszeit z.B. französische Ade-lige im 17 Jahrhundert allenfalls zu Bett gingen, meist aber bereits und noch sehr lang schliefen…
Um halb sieben ist das bestellte Taxi da, genauer: schon acht Minuten früher. Der Fahrer, grauer Vollbart, etwa mein Alter, freut sich zunächst, als er den Gitarrenkof-fer sieht: „Aaah! Mussikäär! Säähr schänn!“ Verhaltener schon die Reaktion des Ungarn auf meine Aussage, nicht klassischer Musiker zu sein, sondern Liedermacher. „Ah! Wie Birrmaaan?“ Den mag er nicht, aus anderen Gründen als ich; nicht nur weil er Jude sei, der mache auch so ‚gottlose Lieder’.
Ein Klein-LKW, der nicht schnell genug den Weg vor uns freigibt, bringt meinen Kutscher in seine Wirklichkeit zurück: ein Scheiß-Moslem habe ihn gerade eben furchtbar reingelegt. In Chorweiler hat der ihm einen Fahrgast weggeschnappt, der bestimmt eine große Fahrt hatte machen wollen, nicht so eine idiotisch kurze Strecke wie bei mir, die paar Minuten zum Hauptbahnhof, 5 Euro, Scheißää, deswegen ist er nun extra von Chorweiler hierher ins Zentrum gefahren, Scheiß-Mossläääm! Aber wir Deutschen, sprudelt es aus ihm raus, sind ja zu blöd, weil wir die alle ins Land hereinlassen, machen doch alles kaputt hier. Wirklich, die Deutschen, und vor allem die Deutschen Politiker sind einfach dumm. Aber helfen kann sowieso keiner, außer Gott, aber der macht das nur, wenn wir ihn sehr darum bitten. Er, mein Fahrer, tut das ja, sonst aber kaum einer, und deshalb gibt es hier so ein Chaos und nur diese Scheiß-Mossläääms, wie der, der ihm gerade…
Zum Glück sind wir schon am Busbahnhof. Ich sage nichts, die ganze Zeit über, was soll ich auch sagen, in fünf Minuten Fahrt. Ich nehme mein Gepäck, den 20-Kilo-Koffer, die Gitarre, den Laptop und besteige den Shuttle-Bus nach Frankfurt-Hahn.
Weil ich noch zehn Minuten bis zur Abfahrt habe, schnell rüber zu MacDonalds – sonst hat hier kein Laden offen, in dem ich um diese Zeit etwas Essbares kriegen könnte. Ich kaufe einen Kaffee – na ja: Kaffee? – in diesem ans Krankenhaus erinnernden Pappbecher mit Deckel und Schlürfspalt, dazu ein Pappmaché-Croissant mit lapprig-warmem Schinken-Käse-Innenleben – dagegen war das einstige deutsche Hotelfrühstück (noch in den siebziger Jahren die Regel) ein echter Genuss…
Auf die Sekunde genau startet der Bus. Knapp zwei Stunden später kurvt er über das ehemalige Militärflughafen-Gelände. Riesenhafte, hässlich grüngrau tarnfarbige Beton-Halbzylinderhallen, darum herum viel heute noch sinnloserer NATO-Stacheldraht: bedrückende Erinnerungen werden wach an die Zeiten von Kaltem Krieg, vergifteten Debatten, Demos durch Hass spendende Spaliere braver Bürger. Vorbei inzwischen, Gott sei Dank. Oder nur woanders hin verlagert? An den Hindukusch? Nach Afrika? Gegen neue Todfeinde? Terroristen? Scheiß-Mossläääms…?
Auch der Flieger startet pünktlich. Ein leichter Abschied, dieses Mal, von der alten Heimat…