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DER TRANSDEMOKRAT ab Nr.81 (Jan. 2004)

DIE
TRANSDEMOKRATIE
Nummer 1o8
Datum: 21. März 2011 - Vom Übergang des Abendlandes - 
IMPRESSUM: 
Ersteller:  Ekkes Frank 
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"Die westliche Demokratie in ihrer majestätischen Gerechtigkeit verbietet es Reichen wie Armen, unter den Brücken zu schlafen, auf den Straßen zu betteln und Brot zu stehlen.“

Frei  weiterentwickelt nach Anatole France (1925)  -







Inhalt:
Editorial

Die Garanten der Freiheit (1)
"Der Job" (AKW-Lied)

 
Aus der Welt der Talkshows

Schnipsel
 
Hinweise & Annoncen

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***
Der Roman
STÖRUNGEN
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Editorial

Vor zwei Jahrzehnten sind wir ja, wie wir inzwischen alle wissen, nach dem Verröcheln des RES, des Real Existierenden Sozialismus, eingetreten in eine Welt des reinen Fortschritts auf all jenen Gebieten, auf denen dies vorher nicht möglich war; eben weil der RES das verhindert hat. Klar, es gab (und gibt) noch ein paar Übergangsprobleme, zu tief haben sich die verderblichen linken Ideen in viele Bereiche unserer Länder eingefressen. In der BRD zum Beispiel musste mühsam dieser ganze Sozialklimbim aus dem Staatsgefüge wieder entfernt werden. Dafür bedurfte es geeigneter Medizinmänner, die man auch bald fand, in der rotgrünen Schröder-Fischer-Mannschaft, welche nach einigem Hin und Her und gegen manche Widerstände die Jahrhundertreform mit Namen Hartz-IV einführte. Leider gab es dann nochmal einen Rückschlag, nämlich diese unerwarteten "Verbesserungs"vorschläge  von weltfremden Juristen im Bundesverfassungsgericht. Zum Glück war da schon die zeitgemäße Regierung Merkel-Westerwelle an der Macht. Sie verstand es, die Vorschläge des Gerichts umzusetzen, ohne wirklich etwas zu ändern - Chapeau für diese Chuzpe!

 Leider gab es in den letzten Tagen aber einen neuen Rückschlag zu verzeichnen, auf einem anderen Gebiet, auf welchem Schwarz-Gelb (scherzhaft auch manchmal als "schwarz-geld" bezeichnet) noch vor einem halben Jahr einen großen Schritt nach vorn getan hatte - durch die Verlängerung der Laufzeiten für unsere AKWs, bekanntlich die sichersten auf der ganzen Welt. Diese dumme Panne da in Japan gab leider den immer noch vorhandenen Nörglern im Land Auftrieb. Das hätte ja weiter nichts geschadet, wenn da nicht dummerweise auch noch diese ganzen blöden Landtagswahlen wären. Da mussten Merkelwelle schon ihr ganzes taktisches Geschick aufbieten, um dieses listig so formulierte "Moratorium" von drei Monaten zu erfinden. Danach sind jedenfalls die schlimmsten Urnengänge erst mal vorüber und es kann wieder normal (kern)re(a)giert werden.

Das gilt übrigens auch für solche Entscheidungen wie jetzt gerade im Sicherheitsrat der UNO. Wie gern hätten die Kanzlerin und ihr äußerster Minister da bei der ersten wichtigen Entscheidung gezeigt, wie sie wirklich denken! Also dass sie Seit an Seit stehen mit den westlichen Freunden beim Schutz der bedrohten und gequälten Erdölquellen vor diesen plötzlich zu Diktatoren mutierten Staatslenkern! Aber so... Da blieb nur eine augenzwinkernde Enthaltung; augenzwinkernd nach innen: "aber nein, aber nein, liebe Wähler, wir führen doch keinen weiteren Krieg...!", augenzwinkernd nach außen: "aber ja, aber ja, liebe Kriegswillige, wir unterstützen doch, was ihr da beschlossen habt, auch militärisch, in Afghanistan z.B."

Alles in allem: der Frühlingsbeginn 2011 hätte irgendwie vielleicht womöglich schon ein bisschen besser sein können. Aber wie oben gesagt, es gibt halt immer noch ein paar Übergangsprobleme auf dem Weg ins kapitalistische Paradies...

Der Herausgeber

Hinweise & Annoncen


Seit kurzem sind auch meine beiden CD's "Alles nette Leute" und "Lieder zum Lauf der Zeit"

Cover Lieder zum Lauf der Zeit   Cover Alles nette Leute    
zu kriegen über:
http://www.musicload.de
Dort auf "Musik" gehen und Ekkes Frank eingeben...

***

---und schließlich: endlich der erste Song ("Traumlied") auf Youtube: bei Google
eingeben:
 Youtube Ekkes Frank

















Die Garanten der Freiheit (1)
(früher: Wirtschaft, Markt und Börse)
Zu manchen Themen fällt einem manchmal nichts ein, was man nicht bereits vor langer Zeit schon gesagt hat. Hier zum Beispiel ein Text von mir vor über 30 Jahren...

Der Job

Das Wichtigste bei einem Kernkraftwerk, das ist der Schutz. Also der Schutz des Werkes vor der Bevölkerung. Deshalb wird es nicht nur mit Stacheldraht umzäunt, man braucht auch Bewacher. Wie? Sie sind arbeitslos und interessieren sich für den Job? Sehr schön! Als leitender Angestellter des Unternehmens darf ich Ihnen dazu folgendes erklären:

Normalerweise ist das überhaupt kein Problem
Ihr Job in diesem Kernkraftwerk ist wirklich sehr bequem,
Sie sitzen nur im Strahlenanzug dort an jenem Pult,
Und alles, was Sie brauchen, das ist Zeit und viel Geduld.
Denn einmal nur in tausend Jahren gibt es einen Knall -
und das ist dann der Katastrophenfall.

In unserm Kernkraftwerk ist das erst sieben Mal passiert.
Zur Zeit wird grad die letzte Panne vollends repariert.
Das heißt: Sie sind rein rechnerisch sogar noch besser dran:
die nächste Panne steht ja erst im Jahr 10 000 an.
Doch geh'n wir mal, rein spaßeshalber, aus davon: es kracht -
dann wird hier bitte folgendes gemacht.

Zunächst einmal, es ist Alarm, das heißt, es blinkt und schellt,
das stört. Und deshalb wird der Unfug erst mal abgestellt.
Die Leute in der Gegend hier, die werden bloß nervös
und eine ganz bestimmte Presse macht dann ein Getös
und die Regierung glaubt am End, sie würde hier gebraucht -
bloß weil es da ein bißchen tickt und raucht. 


Als nächstes wird der Grund gesucht, warum es raucht und tickt,
wozu man wohl am besten nach dem nächsten Klempner schickt.
Und wenn der sagt, daß er erst in acht Wochen kommen kann,
dann sagen Sie: auch recht. Und bitte, denken Sie stets dran:
das ist kein Grund zur Panik, das passiert heut überall.
Es ist ja bloß der Katastrophenfall.

Und führt dann wirklich überhaupt kein Weg mehr dran vorbei,
die Panne zu gestehn, dann gehen Sie vor nach Plan F3:
durch Fernsehn, Funk und Presse wird die Meldung rausgepuscht,
ein Ingenieur hätt' bei der Wartung des Ventils gepfuscht,
rein technologisch sei das Werk perfekt und sicher und
nur menschliches Versagen war der Grund.

Die Schäden sind, wenn überhaupt vorhanden, marginal.
Das Risiko von Rauchern, das ist höher, 50 Mal.
Und außerdem war Westwind, als die Sache da passiert,
das heißt, die Strahlenwolke ist nach Osten ... emigriert.
Das Ganze wird durch Wissenschaftler von der Uni Bonn
bestätigt. Diesen Schrieb, den ham wir schon.

Ach übrigens: falls Ihnen selber irgendwas geschieht -
Sie sind natürlich abgesichert, was man daran sieht:
wir zahlen Ihren Erben Hunderttausend auf die Hand
pro Kilogramm an Strontium, das in Ihrem Leib man fand.
Sie sehn, wer uns Profitgier vorwirft, ist total verhetzt!
Wir denken an den Menschen, auch zuletzt.
Wir denken an den Menschen auch. Zuletzt.

(geschrieben um 1980 herum)

The Global Play
(früher: Außenpolitik)
Unser regelmäßiges Special: Quo vadis Italia...?


Ein paar kleine aktuelle Schlaglichter auf das Land, in dem das Chaos blüht...
Italien hat seit langem (1988) keine AKWs mehr in Betrieb. Die Berlussolini-Regierung fing wieder damit an, es sollten neue gebaut werden. Und nach diesem "Störfall" im Kernkraftwerk Fukuschima? "Wir bleiben dabei", sagt der Cavaliere. Wenn man, so die für ihn so typische dummdreiste Begründung, AKWs abschalten wolle, müsse man doch wohl zuerst mal welche haben...

***   ***   ***   ***

Der beste Freund des Cavaliere, der russische Premier Putin, hat sich nun endlich auch zu den unaufhörlichen Attacken gegen den armen, unschuldigen Berlussolini geäußert. Und mit dem, was er gesagt hat und wo er es gesagt hat, sind im Grunde alle Vorwürfe der letzten Wochen hinfällig. Auf dem Regionalkongress seiner Partei "Einiges Russland" in Brjansk (wo, zum Teufel, liegt denn das??) sagte er: "Unser Freund denkt nicht nur an die jungen Frauen". Na also! Damit hat Putin - der ja wie man hört und liest, auch einmal an den Bunga-Bunga-Feten des Italieners teilgenommen hat - doch endlich, "nach Monaten peinlichen Schweigens" und, wie es scheint, "Gebrumme im privaten Kreis" (wie die "Repubblica" schreibt) die so lange erwartete und öfter angemahnte Erklärung abgegeben. Ob der Cavaliere nun für den ersten Termin des entsprechenden Prozesses gegen ihn am 6. April vielleicht Putin als Entlastungszeugen einladen lässt?

***   ***   ***   ***
Berlusconi mit Pflaster
Noch eine für ihn typische Geschichte: zur Abfederung seiner geplanten Justiz"reform" - er will die Rechte und Möglichkeiten der Verfolgung von Kriminellen (sprich: vor allem von ihm selber) einschränken - erscheint der Meister mit einem mitleidheischenden Pflaster auf der Backe; angeblich nötig wegen des damaligen "Terrorangriffs" in Mailand (im Dezember 2010).
Wie andererseits (nicht nur) wir vermuten, handelt es sich um ein leicht entfernbares und wieder ebenso leicht anzubringendes Schmuckstück; am gleichen Tag, als er sich damit in Rom zeigte, trat er in Brüssel ohne dasselbe auf...
 
  

Aus der Welt der Talkshows
(früher: Aus Bund, Ländern und Gemeinden)

Wahlbehörde spricht vom "Triumph für die Demokratie"

Oh. bitte vielmals um Entschuldigung! Diese Überschrift aus tagesschau.de bezieht sich in der Tat NICHT auf den Urnengang in Sachsen-Anhalt. Sondern auf die am gleichen Tag stattgehabten Wahlen in Haiti.
In Sachsen-Anhalt sind wir ohnehin schon viel weiter, dort herrschen - was die Wahlen betrifft - bereits USA-Zustände: bei 53 % Wahlbeteiligung wird das Land also demnächst weiter von einer Koalition regiert, die von etwa 25 % der Bevölkerung gewählt wurde.