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DER
TRANSDEMOKRAT
Nummer 81

"Wirklich komische Leute können in bedeutende Positionen kommen und große Auswirkungen auf die Geschichte haben."
(George W. Bush)
4. Januar 2004 
Ungeschützt - Unzensiert - Unzivilisiert
IMPRESSUM: 
Ersteller: 
Ekkes Frank * Hamburgerstr.2-4 * 50668 Köln * Tel. 0221-139 4801 
e-mail: ekkes@ekkes.de
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Inhalt:
Editorial
The Global Play
Allgemeine Verwirrung durch IHN / Bushiness as usual
Aus der Welt der Talkshows
Politiker würdigen Schmidt / Clement: 2005... / Sex-Steuer in Köln / 
Betreuung Verwirrter
Die Garanten der Freiheit
Geklärt: das Verschwinden von Schröders sozialistischen Ideen
Persönliche Anmerkungen 
Notizen (1): Urbi et orbi - erstes Weihnachten in Italien 
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Editorial

WER WEN oder WANN WO bzw. WIE WARUM

Von hier und heute geht eine neue Ära der Transgeschichte an, und ihr könnt sagen, ihr habt das mitgekriegt. Zwar gab es schon einmal eine Ausgabe des TRANSDEMOKRAT, die aus Italien kam; aber ab jetzt ist das die Regel. Gewiss, es gibt noch einiges zu organisieren (z.B. einen Provider hier zu finden) und es wird sich vermutlich auch einiges ändern: die (noch) größere Distanz zum G-Punkt Kleikaz (und allem, was und allen, die mit ihm zusammenhängen) und die – räumliche – Näherrückung des italienischen Regierungschefs (der gerade zwei schwere Niederlagen – in der Europapolitik und innenpolitisch – in der ihm eigenen, schon fast putzig-idiotischen Verkennung jeder Realität als große Siege gefeiert hat) – all das dürfte sich im Lauf der Zeit auswirken. Wie, das weiß keiner, noch nicht einmal der so vieles zu wissen vorgebende TransDemokrat selbst. Also warten wirs einfach mal ab.

Es gibt ja schließlich auch Wichtigeres: WIR HABEN IHN, endlich! Äh – IHN ist klar, Saddam Hussein natürlich, aber wer ist WIR? Wenn wir richtig lesen, hat IHN George W. Bush höchstpersönlich in dem Erdloch entdeckt (er wirkte ja immer schon so ein bisschen wie ein Frettchen1), Donald Rumsfeld, schon immer überaus mutig (bzw. über-mütig) hat IHN eigenhändig rausgeholt, der Herr Bremer hat IHN rasiert und Condoleezza Rice hat IHN verhört (das muss die grausamste Strafe für den alt gewordenen Ex-Diktator gewesen sein). Alle wahren US-Bürger sagten deshalb sofort WIR HABEN IHN, so wie ja auch ganz Deutschland sagt WIR HABEN GEWONNEN, wenn (das kam ja mal vor) die Fußball-Nationalelf z.B. die Seychellen mit 1:0 besiegt hat.
Aber was passiert denn nun mit IHM? Keiner weiß es. Es scheint, als hätten die USA-Administranten kein großes Interesse, IHN vor eines ihrer Gerichte zu stellen. Klar, wenn ER alles aussagen würde, was er als langjähriger Freund der US-Regierungen und Adressat von westlichen (übrigens auch deutschen...) Waffenlieferungen so alles erlebt hat, dann könnte es rasch zu einer kleinen Drehung in dem schönen Satz da kommen, es könnte heißen: ER HAT SIE. Gut, da könnte man ja – wie im Prozess gegen Milosevic – einfach eine Berichts-Sperre verhängen, was bekanntlich einer der wichtigsten westlichen Werte ist, für die gern auch mal ein kleiner Krieg geführt wird. Aber eigentlich wäre es dann doch wohl besser, IHN gleich ganz auszuradieren, was ER selbst leider versäumt hat, obwohl, wie mehrfach berichtet wurde, IHM genügend Zeit gelassen wurde, sich umzubringen. Man könnte IHN auch nach Guantanamo schicken, andererseits hat  der SATAN (Enzensberger-Urteil) die schöne Karibik nicht wirklich verdient. Auch hier bleibt also nur zu beckenbauern ("Schau mer mal"). Sehen Sie dazu auch unten: "Allgemeine Verwirrung durch IHN".
Gespannt sein darf man zudem, ob sich der Fang für das Frettchen wirklich auszahlt. Es ist immerhin noch ein knappes Jahr bis zu den Präsidentschaftswahlen, da wird noch vieles passieren. Aber wir wissen ja auch, dass Wahlen in den USA inzwischen nicht mehr von den Wähler(inne)n entschieden werden, sondern von den Zähler(inne)n. So können wir gelassen abwarten, vermutlich können wir so wie schon für die jetzige dann auch für die nächste Wahlperiode über die Amerikaner und George W. sagen: SIE HABEN IHN, bzw. ER HAT SIE, nach dem weiterentwickelten Lenin-Gedanken: "Kontrolle ist gut, selber fälschen ist sicherer“. Wann übrigens wird endlich die Bundesrepublik Deutschland, schon lange einer der Musterschülerinnen der großen Demokratielehrerin USA, auch diese Reform übernehmen? Das Schönreden der immer geringer ausfallenden Wahlbeteiligung ist ja schon voll im Gange (die nächsten Gelegenheiten stehen 2004 an: 13 Wahlen finden statt). Und andere neodemokratische Essentials wie das Ausrichten der Politik an den Interessen der Wirtschaft auch.
Genug Stoff also auch weiterhin - es freut sich und grüßt bis zum nächsten Mal

Der TransDemokrat



1Übrigens: laut Lexikon ist ein Frettchen „die domestizierte Albinoform des europäischen Iltisses mit weißer bis blassgelber Färbung“
The Global Play
(früher: Außenpolitik)


Allgemeine Verwirrung durch IHN
Eine peinliche Verwechslung leistete sich ausgerechnet eine linke Wochenzeitung: der wirkliche Saddam Hussein ist hier unten zu sehen. Außerdem: ER ist bekanntlich gefangen - und nicht etwa frei...

Schon eher verständlich: der Irrtum der US-Journalisten - auf das TIME-Titelbild geriet der "alte Europäer" Wolfgang Thierse. 
Auch hier zum Vergleich der gefangene, bartgestutzte, mit der inzwischen offenbar notwendigen Brille bekleidete und erleichtert lächelnde Saddam Hussein.

 Bushiness as usual:
    ...wieso trotz? Wegen, wegen!!!


 
Aus der Welt der Talkshows
(früher: Aus Bund, Ländern und Gemeinden)
Da heute alle Schnipsel aus diesem Bereich stammen...:

TransD stellt richtig: es handelt sich hier NICHT, wie jede(r) vermutet, um den beliebten Entertainer Harald, sondern um den ehemaligen Kanzler Helmut Schmidt!

TransD stellt richtig: der zukünftige Kanzler der BRD hat natürlich nicht, wie jeder liest, das Jahr 2005 gemeint, sondern das Jahr 2050. Dies geht schon aus der Tatsache hervor, dass Clement ja immer noch Mitglied jener Regierung ist, die voraussichtlich auch im Jahr 2005 noch verantwortlich für Deutschland ist.

TransD stellt klar: der Sex außerhalb von Bordellen etc. bleibt steuerfrei - zumindest bis nach Karneval 2004. Dann soll in Köln sogar der eheliche Verkehr besteuert werden - auch wenn da nicht allzuviel Umsatz zu erwarten sein dürfte.

TransD stellt fest: ZU SPÄT!! Die Regierung der BRD - und damit auch der Bundesrat - haben jahrelang Gelegenheit gehabt, meine Verwirrung zur Kenntnis zu nehmen und daruf zu reagieren. Jetzt bin ich ihrem Zugriff entflohen - Pech gehabt, Stoiber, Steinbrück, Beck, Simonis, Wulff und alle ihr andern!


 
Die Garanten der Freiheit
(früher: Wirtschaft, Markt und Börse)
Eine verblüffend einfache Erklärung fand das monatelange Rätselraten, wo die früher doch gelegentlich erkennbaren sozialen (wenn schon nicht wirklich sozialistischen) Gedanken und Ideen im Kopf von Kleikaz Gerhard Schröder geblieben sein könnten: dieser kürzlich bei der Chinareise des deutschen Regierungschefs entstandene Schnappschuss (aufgenommen mit einer Röntgen-Kamera) bestätigt den Verdacht, den der   TRANSDEMOKRAT schon seit längerem gehegt hatte. 
Persönliche Anmerkungen


Nicht nur ein neues Jahr steht an: ein neuer Lebensabschnitt. Italien - ein neues, noch weithin unbekanntes Land; ein neues Zuhause, neue Nachbarn. Nicht mehr als Besucher hier, als Tourist, nicht mehr die Unverbindlichkeit, nicht mehr das Bewusstsein, jederzeit zurückkehren zu können in eine vertraute, bekannte Lebensform. 
Herausforderung, selbstgewählt: sich einlassen auf radikale Veränderung. Neugier und Spannung, zugleich die alten Ängste. Ich bleibe ja, der ich war. Was und wie ich geworden bin, kann ich nicht ablegen. Ich habe mich mitgenommen hierher.
Herantasten an das Andere, es erfahren, erleben, verarbeiten, täglich neu der Versuch, es zu begreifen. Die kleinen Banalitäten ebenso wie die existenziellen Unterschiede. Eine Hilfe dabei: Reflexionen, Notizen, Berichte, Beobachtungen.
Notizen (1): Urbi et Orbi - erstes Weihnachten in Italien
Das ist anders und es fällt auf: es rieselt kein leiser Schnee auf die gequält adventöse Restfamilie, aber auch kein grölendes Weihnachtsliedergedudel auf die Kunden herab, die ihre Einkäufe für die Feiertage machen. Vor mir im Supermarkt eine Schlange, die großen Einkaufswagen überladen, an der Fleischtheke werden halbe Rinder, Schweine und Lämmer abgewogen. Beim Gemüse eine neue, gewöhnungsbedürftige Sitte hier: man streift sich Plastikhandschuhe über, niemand berührt Äpfel, Spinat oder Fenchel mit bloßer Hand.
Heiligabend spielt offenbar keine Rolle. Es gibt - wie in der BRD - zwei Weihnachtsfeiertage (anders als Ostern und Pfingsten, da ist es nur einer). Da hier auch keine Tannen und nur wenige sonstige Nadelhölzer wachsen, werden alle möglichen anderen Pflanzen geschmückt - mit blinkenden Lichterketten in allen Farben. Weihnachtsdeko auch in den Städten (wie Senigallia) und Dörfern hier (etwas Corinaldo), aber das ist ganz erträglich, weil relativ dezent und ganz geschmackvoll.
Dennoch: der westliche Weihnachtswahnsinn wabert natürlich auch hier, das Credo, quia konsum macht auch vor der ländlichen Idylle der Marken nicht Halt: stark herabgesetzte Kettensägen als Sonderangebot der "Weihnachts-Spezialisten"...

Auch ER darf natürlich nicht fehlen! Derzeit noch in (durchaus gewollter) Ermangelung eines Fernsehgerätes bin ich auf Bild-Dokumente in der Presse angewiesen - und finde diese hübsche Aufnahme: der greise Woityla ist ja wirklich nicht zu übertreffen! Jetzt gelüstet es ihn auf seine alten Tage doch wirklich nach einem Wechsel der Kopfbedeckung! Aber warum denn auch nicht?! Ich bin überzeugt, mit dieser neuen Wollmütze wirkt er beim "Urbi et orbi" noch um einiges flockiger und moderner als bisher schon!

Sodele. Nach der ernüchternden Erfahrung, dass auch hier das neue Jahr mit flächendeckender Knallerei begrüßt wird, schließe ich mit dem hier üblichen Wunsch:

Tanti Auguri!