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TRANSDEMOKRAT Nummer 95 "Mancher Politiker bedauerte schon, wie viel Kaufkraft nun verloren gehe, eine zynische Beschreibung für das, was Regierung und Union beginnen: den größten Sozialabbau in Deutschland." (Heidrun Graupner, SZ-Leitartikel 15./16. Mai 2004) |
19. Mai 2004 |
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IMPRESSUM:
Ersteller: Ekkes Frank * Hamburgerstr.2-4 * 50668 Köln * Tel. 0221-139 4801 e-mail: ekkes.frank@libero.it Zur Homepage hier klicken: http://www.ekkes.de DER TRANSDEMOKRAT erscheint unregelmässig. Unverlangt zugesandte e-mails oder sonstige Manuskripte sind nicht dagegen geschützt, im TRANSDEMOKRAT zitiert zu werden Übernahme von TRANSDEMOKRAT oder von Teilen daraus zu nicht privaten Zwecken bedürfen der Genehmigung Copyright für alle Beiträge: Ekkes Frank - Der Bezug ist kostenlos. Wir bemühen uns um eine (zumindest Teil-)Finanzierung, z.B. durch Werbung. Wir sind dankbar für jeden Hinweis auf mögliche Inserenten. Und natürlich auch für sonstige Unterstützung - am besten auf das Spenden-Konto:
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Editorial: "Im Drüben fischern" The Global Play Der Präsident hält Kurs / Foto als Fälschung entlarvt Aus der Welt der Talkshows Der Fischer un sin Coup Schnipsel Brennende Leiche im Wald / Solana und Europa / Heiliger Mittelfinger / Zitat des Tages (jW: Tod bleibt einmalig) Persönliche Anmerkungen Notizen (14): Putz abklopfen... |
Editorial
"Im
Drüben fischern"
Endlich hat der
TransDemokrat einmal Gelegenheit, seine schon seit Jahren anhaltende Begeisterung
über die feinsinnigen Überschriften im Feuilleton der Süddeutschen
Zeitung kongenial zum Ausdruck zu bringen! Kalauerbachs Keller ist,
so lehrt die SZ, eben doch um vieles reichhaltiger bestückt als man
so gemeinhin als Altkabarettist annehmen möchte.
Hüben bleibt eh alles beim Alten. Laut SZ liegt die CDU/CSU unverändert vorn in der WählerInnen-Gunst, 48 % der Deutschen finden Stoibermerkelmerzundco irgendwie noch attraktiver als die aktuell zu regieren vorgebenden Herren in Armani und Brioni (zusammen 39, wobei die SPD inzwischen wieder auf sensationelle 29 Prozent angeschwollen ist). Da auch die übrigen Ergebnisse im üblichen Bereich liegen (FDP: 5, PDS: 4, Andere: 4) gäbe es im Grunde nur das erneute Gähnen - wäre da nicht diese sensationelle Entwicklung, eine Vision, die seit heute Nacht (17.5.) den TransDemokraten verwirrt: mehr dazu unten in "Aus der Welt der Talkshows". Wenn das, was da gemeldet wird, wahr wäre - na, das wäre doch mal wieder was richtig Erregendes! Wir bleiben an dieser Geschichte dran, versprochen! Der TransDemokrat |
(früher: Außenpolitik) Der Präsident hält Kurs Unbeirrt von den zunehmenden Anfeindungen und böswilligen Unterstellungen bewahrt George W. Bush Ruhe und Übersicht. Sehr differenziert hat er beispielsweise auf die beiden Karikaturen hier reagiert: auf der einen Seite bestätigte das Weiße Haus, dass die in den Sprechblasen geäußerten Feststellungen inhaltlich völlig zutreffend seien, auf der anderen Seite wurden die jeweiligen Zeichner zu vertiefenden Gesprächen im Rahmen eines unbegrenzten Urlaubsaufenthaltes eingeladen - Chappatté (linkes Bild) nach Abu Ghraib, Steve Bell nach Guantánamo
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(früher: Aus Bund, Ländern und Gemeinden) Der Fischer un sin Coup! Begonnen hatte alles damit: Sicher
- so ein bisschen Überraschung war schon, bei den abgebrühten
Beobachtern der Berliner Szene: was um Gottes Willen wollte der vormals
Grüne (jetzt, laut eigener Aussage, nur noch Deutscher - ein harter
Schrumpfungsprozess!)? Nur den Kleikaz erschrecken? Nur die eigene Basis
aufscheuchen? Vielleicht sogar das Heer der Geschröpften und Entkernten
trösten?
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Schnipsel 1 | 2 | 3 |
Schnipsel
4
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TransD:
Gut
so! Nur keine voreiligen Schlüsse! Ständig beobachten wir doch,
wie sich Menschen erst mal erwürgen, dann mit Benzin übergießen
und anzünden!
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TransD stellt richtig: es muss natürlich heißen Solana
ändert
Von Europa |
TransD ist
beeindruckt. Nur eine semantische Frage: muss es nicht statt "restauriert"
in diesem Fall heißen "transsubstantiiert"?
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TransD verblüfft: Stimmt eigentlich! |
Persönliche Anmerkungen
Nicht nur ein neues Jahr steht an: ein neuer Lebensabschnitt. Italien - ein neues, noch weithin unbekanntes Land; ein neues Zuhause, neue Nachbarn. Nicht mehr als Besucher hier, als Tourist, nicht mehr die Unverbindlichkeit, nicht mehr das Bewusstsein, jederzeit zurückkehren zu können in eine vertraute, bekannte Lebensform. Herausforderung, selbstgewählt: sich einlassen auf radikale Veränderung. Neugier und Spannung, zugleich die alten Ängste. Ich bleibe ja, der ich war. Was und wie ich geworden bin, kann ich nicht ablegen. Ich habe mich mitgenommen hierher. Herantasten an das Andere, es erfahren, erleben, verarbeiten, täglich neu der Versuch, es zu begreifen. Die kleinen Banalitäten ebenso wie die existenziellen Unterschiede. Eine Hilfe dabei: Reflexionen, Notizen, Berichte, Beobachtungen. Notizen (14): Putz abklopfen… Die „Ilti“ hämmert
mit ohrenbetäubendem Geräusch kleine Betonstückchen von
der Wand. „Ilti“ – das ist italienisch für eine „Hilti“, und meine
Hilti ist keine Hilti, sondern eine AEG-Bohr-Meißel-Hammer-Maschine.
Im letzten Herbst habe ich damit schon den unteren Teil der Frontmauer
von dem alten, erdbeershake-rosa getönten Putz befreit. Jetzt, seit
rund drei Wochen, steht das Gerüst, die Bauarbeiten haben begonnen,
in den ehemaligen Ställen sind Stahl-Beton-Böden eingezogen worden,
als nächstes soll das Dach erneuert werden, und dafür muss auch
oben und an den übrigen Seitenwänden der alte Putz weg. Die Idee,
das selber zu machen, kam aus Ersparnisgründen. Nun erfahre ich, dass
dies auch eine sehr direkte und intensive Beschäftigung mit dem alten
neuen Haus ist, stundenlang, tagelang.
24. April
2004
Die Dinge überschlagen sich – oder besser: die Firma Gasparoni (zwei Brüder, sehr unterschiedlich, auf ihre Art sehr nett, beide, und ihre verschiedenen jüngeren und älteren Mitarbeiter) übertrifft sich selbst: schon Wochen vor dem ursprünglich geplanten Termin ist das Dach fertig. Es gab wohl – ein bisschen überraschend, sehr erfreulich! – weniger zu beanstanden, die Balken, die Querhölzer, die Pianelle, alles besser in Schuss als vermutet. Und so beobachte ich, ein bisschen ungläubig nach der langen Zeit, die Rückkehr der pausierenden Liebe – zum Regen. Der das Land hier inzwischen mehr heimsuchte, als es selbst die Bauern sich wünschten: es habe seit Jahrzehnten keinen solch harten Winter, kein so unfreundliches Frühjahr mehr gegeben, bestätigen sich Einheimische und Neubürger, wechselseitig sich bedauernd. Erst dieser Tage – nach den Eisheiligen (ob es die auch in Italien gibt, muss ich noch recherchieren, so angefühlt haben sich die Tage jedenfalls) ist es richtig italienisch warm und dieses Licht des Südens über einer quasitoskanischen Landschaft und es erwachen tief schlummernde Lebensgeister… 19. Mai
2004
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