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Im Archiv sind zu finden die Ausgaben von DER TRANSDEMOKRAT ab Nr.81 (Jan. 2004) |
DIE TRANSDEMOKRATIE Nummer 107 |
Datum: 27. Januar 2011 | - Vom Übergang des Abendlandes - | |
IMPRESSUM:
Ersteller: Ekkes Frank Strada Fosso di Ripe 16 * I-60013 Corinaldo (AN) * T.+39 071 7976232 e-mail: ekkes@ekkes.de Zur Homepage hier klicken: http://www.ekkes.de DIE TRANSDEMOKRATIE erscheint unregelmässig. Unverlangt zugesandte Emails oder sonstige Manuskripte sind nicht dagegen geschützt, in DIE TRANSDEMOKRATIE zitiert zu werden Übernahme von DIE TRANSDEMOKRATIE oder von Teilen daraus zu nicht privaten Zwecken bedürfen der Genehmigung Copyright für alle Beiträge: Ekkes FrankSpenden-Konto:
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"Die westliche Demokratie in ihrer majestätischen Gerechtigkeit verbietet es Reichen wie Armen, unter den Brücken zu schlafen, auf den Straßen zu betteln und Brot zu stehlen.“
– Frei weiterentwickelt nach Anatole France (1925) -
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Editorial Zur Änderung des Namens Die Garanten der Freiheit (1) China trumpft auf Die Garanten der Freiheit (2) Der Dioxin-Skandal / Der Kommunismus The Global Play Tunesien / Quo vadis, Italia? Aus der Welt der Talkshows Was Politiker uns so sagen... Schnipsel
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Editorial Mit dieser ersten Ausgabe 2011 gibt es einen neuen Titel: DIE TRANSDEMOKRATIE. Irgendwann um die Jahreswende fiel mir auf, dass "DER TRANSDEMOKRAT" (mir) nicht mehr passte. Schon mal deswegen, weil er sich nur an die Hälfte einer möglichen Leserschaft richtete - die Transdemokratinnen waren mal wieder wohl bloß mitgemeint... Dann aber auch aus einem anderen Grund: schon seit längerem hatte ich Probleme damit, dass ich mich selbst. also den Herausgeber dieses Periodikums, als Transdemokrat bezeichnete, obwohl ich mit ganz vielem gar nicht einverstanden war und bin, was sich so abspielt und entwickelt in diesem immer noch so genannten Abendland und auch in dieser (warum eigentlich??) immer noch so genannten BRD und was ich eben als Transdemokratie bezeichne. Manchmal habe ich es nur mit ziemlich artistischen Ironie-Volten geschafft, einen zustimmenden Kommentar zu liefern. Mit dem neuen Titel fühle ich mich freier. Mit dem neuen Untertitel auch: was ich beobachte, ist ja nicht ein Oswald-Spengler'scher Untergang des Abendlandes, auch kein Sarrazinober von deutscher "gen"ialer Selbstabschaffung, sondern eben ein mehr oder weniger gleitender Übergang der Staatsform Demokratie hin zu - tja, zu was eigentlich? Genau das ist ja das Problem, dass keiner und keine dies zu wissen scheint. Eine ganze Reihe von Elementen der Demokratie werden immer noch praktiziert, aber sie haben längst ihren alten Sinn verloren (Beispiel: die Gewaltenteilung) oder sind nur noch eine Farce (Beispiel: die Abstimmung im Bundesrat im Frühjahr 2002 zum Zuwanderungsgesetz - die Empörung der Herren Koch und Co. war "verabredetes Theater", wie Saarlands Ministerpräsident Müller später offen einräumte); und was von den vielgepriesenen "freien und geheimen Wahlen" zu halten ist, wird nicht nur in so genannten Bananenrepubliken immer fraglicher, ebenso in Lukaschenkos weißrissischer Wodka-Republik, aber auch in der Spaghetti-Republik Italien (s.u.) oder der Bush-Burger Republik USA; und warum sollte dann nicht auch mal die Sauerkraut-Republik BRDDR dran sein? Schließlich gibt es in diesem Jahr 2011 ja sieben Landtags-Wahlen. Lasset uns denn beckenbauern: Schaumermal, dann sehmascho. Der Herausgeber
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(früher: Wirtschaft, Markt und Börse) |
Der
einstige Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger hat es schon in den 60er
Jahren des letzten Jahrhunderts mit angsterfülltem Entsetzen
ausgerufen: "Ich sage nur: China, China, China!" Vermutlich hatte er
eher Mao Tse Tung und Co im Auge als jenen Staat, der heute so
mächtig ist, dass ihm sogar der US-Präsident Barack Obama
einen Staatsempfang bereitet. Angst und Entsetzen aber breiten sich
heute zunehmend aus. Beispiel: Die ZEIT vom 13.1.11:
China trumpft auf
Doch es folgt schon in der Unterzeile des Artikels von Matthias Nass die Beruhigung:Aber Amerika und der Westen müssen den Systemkonflikt mit dem autoritären Staatskapitalismus nicht scheuen
Wie schön! Aber - warum eigentlich nicht. Deshalb:Im neuen Systemkonflikt zwischen dem autoritären, staatskapitalistischen China und den offenen Gesellschaften des Westens geht es ja nicht nur um Raketen und nicht nur um Geld. Aha! Aber darum geht es also doch auch, und anscheinend in erster Linie... Und um was noch? Es geht auch um Demokratie, Recht und Freiheit. Das aber bleiben die Stärken des Westens, sie nimmt er mit auf dem Weg vom atlantischen zum pazifischen Zeitalter. Ob sie wohl deswegen so mitgenommen aussehen, die Demokratie, das Recht und die Freiheit? |
Die
Garanten der Freiheit (2) (aus der Welt der Medien) Manchmal
ist es ja doch ganz schön, mal wieder für eine gewisse Zeit
in der alten Heimat zu weilen und hemmungslos das zu genießen,
was das Fernsehen so anbietet, zur Information und zur
Unterhaltung der Bürgerinnen und Bürger. Zum Beispiel in der
Woche vom 12. bis zum 19. Januar. Für allgemeine Aufregung sorgen
zwei Themen:
Der Dioxin-Skandal So jedenfalls wird fast durchgehend beschrieben, was sich da alles abspielt, von den Vorgängen selbst - verseuchtes Tierfutter hergestellt und an Betriebe verkauft, die das dann verfüttert haben - wie auch von der "Krisenbewältigung" durch die Politik, vor allem durch die stets fröhlich-bayerische Landwirtschaftsministerin Aigner. Und es nehmen sich auch die bekannt seriösen Polit-Magazine der ARD des Themas an. Diesmal z.B. FAKT (am 17.1.). Und siehe da: die ganze Aufregung ist eigentlich völlig überflüssig! Die Bürgerinnen und Bürger haben überhaupt nichts zu befürchten! Sicher, Dioxin ist ja irgendwie schon nicht ungiftig. Man weiß ja noch: Seveso und so. Aaaaber! Das waren damals doch völlig andere Mengen und Dosierungen, liebe Zuschauer! Und in einem völlig anderen Land! Zwei überaus seriös wirkende Fachmänner erklären: in den Mengen, in denen im gegenwärtigen ("Skandal!"-)Fall Dioxin in deutsche Nahrungsmittel gelangt sein könnte - also selbst wenn z.B. jemand täglich so ein belastetes Ei äße, dann hätte er am Jahresende noch immer lange nicht... Also: Entwarnung, liebe Leute! Keine Angst! Und guten Appetit weiterhin! Ja, und am 26.1. hat das Bundesinstitut für Risikobewertung sich dieser Einschätzung angeschlossen... Andererseits gibt es für die Deutschen in diesen Tagen doch eine Bedrohung, und die ist viel heftiger als dieses bisschen Dioxin: es geht wieder ein nicht umzubringendes Gespenst um, zwar nicht in Europa (andere Länder sind da viel gelassener), wohl aber in der BRDDR: Der Kommunismus! Nicht nur die gleiche Ausgabe von FAKT, auch zwei Talkshows beschäftigen sich damit: Maybrit Illner (ZDF, ---) und Anne Will (ARD, 16.1.). Ist ja auch klar: selbst in einer so geringen Dosierung wie diesem unaufhörlich zitierten einen Satz aus einem längeren Artikel der Gesine Lötzsch liegt so viel an gesundheitsbedrohendem Gift für unsere Bevölkerung, dass unbedingt mit allen nur möglichen Gegengiften der Volkskörper immunisiert werden muss. Das reicht von dem zum heilsamen Erbrechen anregenden Grünen-Europa-Abgeordneten Werner Schulz bis zu dem - offenbar mit Valium präparierten und deshalb ständig nur abwesend lächelnden - Minister Rainer Brüderle. Vom Bundesinstitut für Risikobewertung (wer und was ist das denn, zum Geier?) habe ich bislang nichts vernommen. Alles in allem: durch unsere unbestechlichen Freiheitswächter geschützt, geheilt und froh darüber kehre ich in jenes Land zurück, das in der Entwicklung der Medien schon einen Schritt weiter ist; indem sie nämlich fast alle dem Regierungschef gehören... |
(früher: Außenpolitik) |
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Wie gehen wir denn nun bloß mit Tunesien um und dem, was sich da so Eigenartiges abspielt? Allgemeine Ratlosigkeit. Und dann, was selten genug vorkommt, habe ich in der aktuellen ZEIT vom 20. Januar, auf Seite 4 einen Artikel gefunden, der in erstaunlicher Klarheit einen Kommentar liefert. Hier ein paar Auszüge: Ein Desaster Statt Demokratie zu fördern, hat die EU im Maghreb Autokraten hofiert ...Doch die europäische Politik findet nicht den rechten Ton. Er hoffe, dss in Tunesien "Stabilität gewährleistet" und der "demokratische Prozess unumkehrbar gemacht" werde, erklärte leidenschaftslos Bundesaußernminister Westerwelle. Warum diese Beklommenheit? Vielleicht, weil wieder einmal die europäische Politik gescheitert ist, die aus der Stabilität einer autoritär beherrschten Region gerne einen Fetisch macht... ...in Paris, Berlin und Brüssel muss neu nachgedacht werden über eine Region, an der zuletzt vor allem drei Aspekte interessiert haben: Terrorismus, Tourismus und Energie. Nicht aber Demokratie und Menschenrechte... Auch auf WDR 4 gab es einen ähnlich kritischen Kommentar, am Samstag, 22.1., kurz nach 17 Uhr. Darin wurde u.a. erwähnt, dass der seinerzeitige Außenminister Schily (richtig: Ex-grüner Realsozialdemokrat) nach dem Anschlag auf Djerba im April 2002 den Diktator Ben Ali besuchte - und nichts Kritisches zu sagen wusste... Sehr schön, das alles. Aber nun erhebt sich ja doch auch die Frage, ob denn unsere Medien, Zeitungen wie Fernsehen wie Radios, nicht auch allzu schweigsam gewesen sind...?
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Aus
der Welt der Talkshows
(früher: Aus Bund, Ländern und Gemeinden) |
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Immer
wieder mal können wir wirklich etwas lernen von unseren
Politikern. Das freut uns Untertanen natürlich
besonders. Darum hier eine Reihe von solch positiven Worten:
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Schnipsel 1 | 2 | 3 |
Schnipsel
4
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Urteil gegen Mosche Katzav Israels Ex-Präsident der Vergewaltigung schuldig (aus der SZ vom 1./2. 1. 2011) Wir meinen:
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Achso...(1) Es irrt, wer wer Korruption im Gesundheitswesen vor allem in armen, medizinisch unterversorgten Ländern vermutet, wo erst ein Umschlag mit Bargeld zu Rezept oder Krankenhausbett verhilft.... (Zum Beispiel:) Apotheken übernehmen Leasingraten fürs Auto des Arztes. (Oder:) Hersteller belohnen Ärzte für die Verschreibung ihrer Medikamente. (Alle Zitate aus SZ vom 19.1.11, S. 16, Artikel mit der Überschrift Korruption am Krankenbett) Wir meinen: |
Achso...(2) Man dürfe schon deswegen keinen flächendeckenden Mindestlohn einführen, weil - so wörtlich - "nicht alle Betriebe von dem Aufschwung betroffen seien." Sagte Arbeitgeberpräsident Hundt in der Tagesschau vom 13.1.11. Wir meinen:
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Achso...(3) Doris Schröder-Köpf, die Gattin des früheren Regierungschefs Gerhard Schröder ("der Kleikaz") und heutigen Ölmulti-Dieners, gehört seit kurzem dem Aufsichtsrat des in heftigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten trudelnden Kaufhaus-Konzerns Karstadt an. Wir meinen: Ein weiteres gutes Beispiel dafür, wie in unserer sozialen Marktwirtschaft (s.o. das Zitat von Rainer Brüderle) allein Kompetenz und jahrelang erworbene Fachkenntnis die Voraussetzungen für einen wichtigen Job sind. |